Johann Wolfgang von Goethe

Erste Berufsjahre und Weimar

In Frankfurt eröffnet Goethe eine Kanzlei, verwendet aber nicht viel Energie darauf. Wieder beschäftigt er sich eher mit Literatur und Dichtung. Noch im selben Jahr beginnt er mit der Niederschrift einer Geschichte, die zwei Jahre später, im Jahr 1773 als „Götz von Berlichingen“ für großen Aufruhr sorgen soll, da sie mit allen damals herrschenden dramatischen Regeln bricht. Jedoch findet sie großen Anklang und wird als Gründung der „Sturm und Drang“-Zeit (1773-1785) verstanden.

Diese Epoche stellt eine Art Rebellion gegen herrschende Sitten und Regeln dar. Die so genannten Jungen Wilden, sehen sich als Genie und empfinden Vorschriften und Traditionen eher als eine Krücke, die sie nicht nötig haben. So wird Goethe selbst von einem Kollegen als jemand beschrieben, der nur das tut, was er will, der Zwänge hasst und dem es egal ist, was andere von ihm denken. Trotzdem bescheinigt er ihm eine edle Denkweise, einen starken Charakter und Beliebtheit bei Frauen und Kindern.

Bei einem Praktikum in Wetzlar im Jahr 1772 verliebt er sich in die Verlobte dieses Kollegen. Bevor sich die Geschichte zuspitzt, verlässt er Wetzlar wieder Richtung Heimat. Nochmal gebraucht er seine eigene Liebeserfahrung für einen Roman. „Die Leiden des jungen Werther“ lassen ihn binnen Kurzem in Europa berühmt werden. Ihm selbst hilft der Roman, der 1774 herauskommt, über seine Liebeskrise hinweg.

Bis 1775 schreibt Goethe mehrere Dramen und Hymnen, wie „Götter, Helden und Wieland“, „Prometheus“, „Ganymed“, „Ein Schauspiel für Liebende“ usw.
Bis er sich in eine Frankfurter Bankierstochter verliebt, mit der er sich im Frühling 1775 verlobt, die Beziehung aber im Herbst des selben Jahres wieder auflöst. Er glaubt, eine Heirat ließe sich nicht mit seinen Lebenszielen vereinbaren, leidet aber trotzdem sehr unter dem Beziehungs-Ende.